Möbelbestellung – und was danach noch kommt

Hier die Zuschrift eines Lesers, die ich ungekürzt und unkommentiert wiedergebe:

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

Sollte in Ihrem immer recht informativen Newsletter mal ein Eckchen frei sein für meine Story, können vielleicht noch andere darüber den Kopf schütteln, wie man als Möbelkunde behandelt wird.

Es war Anfang August 2003 und wir entschieden uns für Wohnzimmermöbel bei Möbel X in Memmingen. Nach langen Diskussionen hin und her, was der Hersteller noch liefern kann und was nicht, haben wir den Lieferumfang festgelegt. Als Lieferzeit wurde uns ca. 8 Wochen zugesagt. Nach einer Woche erhielten wir ein Schreiben, dass die Lieferzeit doch eher 10 Wochen beträgt aufgrund der Urlaubszeit.

Nach ca. 6-7 Wochen erhielten wir einen Anruf. Der große Schrank war auf einmal nicht mehr ganz so groß lieferbar, sondern nur noch 15 cm schmäler. Es tue dem Hersteller leid, er hätte alles versucht(?).

Wir stimmen der Umbestellung also zu unter der Prämisse, dass sich der Liefertermin nicht verschiebt. Er hat sich natürlich dann doch verschoben um zwei weitere Wochen. Es wurde ein fixer Anliefertermin mit Uhrzeit vereinbart, damit man schließlich nur einen halben Urlaubstag opfern muss und am Nachmittag in der Arbeit erscheinen kann. Das hat logischerweise auch nicht geklappt, denn dem LKW-Fahrer wurde eine falsche Information bezüglich des Anlieferortes mitgeteilt.

Als beim Abladen und Aufstellen am Nachmittag dann auch noch ein abgesplittertes Furniereck und eine verzogene Schranktür zum Vorschein kamen, war die Geduld am Ende. Ich behielt 300,00 € = 10% des Schrankwertes ein mit dem abgesplitterten Furniereck und forderte für den Schrank (der ja jetzt sowieso schon schmäler war als ursprünglich gewollt) eine Ersatztür.

Die Monteure akzeptierten, wiesen mich aber darauf hin, dass die Neubestellung der Türe auf jeden Fall so lange dauere wie die ursprüngliche Bestellung. Also 12 Wochen? Drei Tage später erhielten wir ein Schreiben von Möbel X, in dem sie sich entschuldigen für die Probleme und sich um die Lösung schnellstens kümmern werden.

Anfang Januar hielt ich es nicht mehr aus und rief in Memmingen an um mich nach dem Liefertermin zu erkundigen. Die erste Hürde war, den Verfasser des Schreibens ausfindig zu machen. Da nur handschriftlich unleserlich unterschrieben war, dauerte es eine kleine Weile, um herauszufinden, dass derjenige nicht im Haus war oder ist. Der Sachbearbeiter, der sich meiner angenommen hat, fand den Vorgang tatsächlich und auch, dass seit dem letzten Schreiben nichts passiert war. Der Hersteller sei wohl angeschrieben worden, aber gemeldet hatte er sich nicht. Da müsste man wohl mal nachhaken und fragte, warum ich denn überhaupt nicht früher angerufen habe!

Da ist bei mir der Geduldsfaden gerissen und ich habe dem Sachbearbeiter sehr deutlich meine Meinung über die Unprofessionalität dieser Firma mitgeteilt. Auf die Antwort, da könne er auch nichts machen, habe ich seinen Vorgesetzten verlangt. Der war zufälligerweise außer Haus (?).

Schließlich war der Sachbearbeiter soweit, dass er das mit der Geschäftsleitung abklären wollte und mir versprach mich zurückzurufen. Ich stellte meine Forderung klar und eindeutig. Die verzogene Schranktür muss so schnell wie möglich ersetzt werden. Ein Ersatzschrank für den mit dem abgesplitterten Furnier wollte ich nicht, sie sollten mir den Einbehalt der 300,00 € bestätigen und fertig.

Der Rückruf kam am selben Tag. Die Geschäftsleitung sei mit allem einverstanden. Die Tür wird versucht so schnell wie möglich beschafft zu werden und ich würde sogar einen Nachlass von 500,00 € auf die Gesamtsumme erhalten und nicht nur die von mir einbehaltenen geforderten 300,00 €! Dann sei ich ja nur noch 2.500,00 € schuldig? Ich hatte die Restzahlung bis auf die 300,00 € an dem Tag der Lieferung bar bezahlt, also wieso bin ich noch was schuldig?

Nach einer erneuten harten Diskussion und mehreren Anrufen und meinen Nachweisen (ich hatte mir zum Glück alles schriftlich geben lassen von den Monteuren), ist ein kleiner Fehler in der Buchhaltung aufgefallen. Hier wurde noch der Preis vom ursprünglich bestellten Schrank geführt, den es in der Breite ja nicht mehr gab, sondern nur noch die schmälere Version. Also teilte mir der Sachbearbeiter freudig mit, dass der Fehler erkannt wurde, geändert wurde und ich einen Einkaufsgutschein über 200,00 € erhalten werde! Da ich von dieser Firma aber nichts mehr kaufen will, möchte ich keinen Einkaufsgutschein, sondern einen Scheck oder eine Überweisung. Der Sachbearbeiter wollte das noch klären und mich in den nächsten Tagen anrufen. 1,5 Wochen später habe ich immer noch nichts gehört.

Mein Telefonat heute mit einer Sachbearbeiterin hat zumindest etwas gefruchtet. Nachdem sie das mit der Überweisung abgeklärt hat, hat sie mich zurückgerufen und nach der Kontonummer gefragt, damit sie die Überweisung schnellstmöglich in die Wege leiten kann und der veranschlagte Liefertermin für die Austauschschranktür sei in 2-3 Wochen. Für den genauen Tag meldet sich aber Möbel X wieder bei mir. Auf diesen Tag hoffe ich jetzt, um dieses leidige Thema vielleicht abschließen zu können, bevor es sich jährt.

Was man als Möbelkäufer nicht alles so erleben kann! Die Geschichte können Sie gerne so abdrucken, bloß bitte verändern Sie meinen Namen, denn im Moment habe ich weder mein restliches Geld noch die Schranktür. Mit freundlichen Grüßen.

Heinz G. GüntherAbzocke beim Möbelkauf

TV-Möbelexperte Heinz G. Günther warnt:

"90,6% aller Möbelkäufer:innen zahlen zu viel, weil Sie diese 9 Tricks der Händler nicht kennen." Mehr erfahren...


Clever Möbel kaufen

Abzocke beim Möbelkauf

TV-Möbelexperte Heinz G. Günther warnt:

„90,6% aller Möbelkäufer:innen zahlen zu viel, weil Sie diese 9 Tricks der Händler nicht kennen.“ Mehr erfahren….