Der chinesische Preishammer

Der Preishammer ist ein Werkzeug der Werbetexter. Sie malen damit ein Bild, auf dem der Preis wie mit einem Hammer kurz und klein geschlagen wird.

Der chinesische Preishammer aber ist anders. Wenn der niedersaust, schnellt der Preis in die Höhe – wie der Lukas auf einer Kirmes beim Spiel „Hau‘ den Lukas“.

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

Der Lukas in unserem Bild ist der Rohstoff Stahl. Stahl ist beim Möbelbau heute fast unverzichtbar. Man denke nur an die Beschläge. Das sind diejenigen Kleinteile, welche die Möbel überhaupt erst zusammenhalten.

Auch das Innenleben von Polstermöbeln und Matratzen ist vielfach aus Stahl (Federkerne). Ferner ist Stahl oft ein Gestaltungselement, zum Beispiel bei Gartenmöbeln oder Couchtischen. Besonders häufig verwendet man Stahlkonstruktionen bei Büromöbeln.

Die Büromöbel-Hersteller sind es auch, die gegenwärtig laut schreien. Weil Stahlpreise inzwischen nur tageweise gelten, korrigieren die Zulieferer ihre Preise ständig nach oben. An den Endverbraucher lässt sich das aber so ohne Weiteres nicht durchreichen. Ein Preishammer der besonderen Art also.

Und warum ist dieser Preishammer chinesisch?

Weil Chinas Volkswirtschaft in allen Bereichen enorm wächst und dabei viel Stahl braucht – mehr als derzeit weltweit produziert werden kann. Die deutschen Stahlkocher profitieren. Die deutschen Stahlverarbeiter, die auch Stahl kaufen müssen, stöhnen. Auch die Zulieferer der Möbelindustrie gehören dazu.

Der Witz dabei ist: China ist das Lieblingsland der deutschen Möbelexporteure. Die Chinesen kaufen also nicht nur Stahl, sondern auch deutsche Hochwertmöbel en masse. Und das wiederum füllt Möbelherstellern und Zulieferern die Kassen.

Wir können demnach ruhig abwarten, ob der chinesische Preishammer solch einen langen Stiel bekommt, dass er auch uns Möbelkäufer trifft. Mit unserer Strategie des 5-Schritte-Möbeldeals aus Clever Möbel kaufen schwingen wir sowieso den Gegenhammer. Der ist weder chinesisch noch deutsch. Er ist einfach nur clever.

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