Möbel Mutschler – erst zu, dann offen, dann tot?

Möbel Mutschler
Vorwerkstr. 6
89231 Neu-Ulm

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

Viel wurde über Möbel Mutschler berichtet – sowohl in der Branchenpresse als auch in den allgemeinen Medien. Zuletzt: Der Möbelpalast in Neu-Ulm mit 50.000 qm Verkaufsfläche war fünf Wochen lang zugesperrt mit der Begründung, dass Gebäudemängel die Sicherheit der Kunden gefährden. Jetzt ist der Laden aufgrund Gerichtsbeschluss wieder offen.

Ich wollte mich nicht in die Berichterstatterriege einreihen. Aber mir ist etwas aufgefallen, was bisher anscheinend noch keiner so gesehen hat. Das hat meinen Berichterstatterehrgeiz angestachelt. Worum geht es also in Wirklichkeit?

1997 kaufte der Möbelriese Möbel Walther AG von der Familie Mutschler deren Möbelunternehmen mit den Häusern in Neu-Ulm und in Fellbach. Die Immobilie in Neu-Ulm gehörte nicht dazu. Sie ist nämlich Eigentum eines Berliner Immobilienfonds. Walther stieg in den Mietvertrag ein und verpflichtete sich dem Eigentümer gegenüber, das Möbelhaus bis mindestens 2016 zu betreiben und jährlich ca. 5 Mio. € Miete zu bezahlen. In der Gesamtsumme sollen also ca. 100 Mio. € Miete in den Immobilienfond fließen.

Nicht zuletzt wegen dieser Verpflichtungen wurde Möbel Mutschler für Walther zum Millionengrab. Und: Walther selbst geriet ins Schlingern.

2001 kam ein Berliner Immobilienkaufmann und Möbelunternehmer als Retter daher: Kurt Krieger, Chef von Möbel Höffner. Er übernahm die Walthersche Aktienmehrheit und hatte damit das Sagen im Konzern. Aus der Möbelbranche hörte man daraufhin, Krieger sei wohl der Richtige, um das Leck geschlagene Walther-Schiff wieder flott zu machen.

Ich aber glaube, dass Krieger etwas ganz anderes vorhat: Er will Geld machen nicht durch den Verkauf von noch mehr Möbeln mittels Walther, sondern durch die Verwertung von Möbelfirmen, die er zuvor als Sanierungsfälle günstig an Land gezogen hat. Solche Verwertung hat ein bewährtes Muster:

  1. Den Braten teilen: Das kostet meistens kein eigenes Geld.
  2. Faule Bratenstücke entsorgen: Das kann etwas kosten, wird aber meistens abgewälzt.
  3. Die Filetstücke gesund braten (sanieren): Das kostet wieder kein eigenes Geld.
  4. Die Filetstücke verkaufen: Das bringt das große Geld.

Inzwischen ist mir zu Ohren gekommen, dass ein amerikanischer Investor die Einzelheiten einer Übernahme der Möbel Walther AG recherchiert. Da haben wir es: Der Verkauf von Filetstücken ist bereits angeleiert.

Zuvor muss natürlich Möbel Mutschler als faules Bratenstück herausgeschnitten sein. Genau darauf zielt das derzeit in Neu-Ulm inszenierte Spiel. Wenn auch im Moment der Immobilienfond mit gerichtlicher Hilfe die Weiterführung des Möbelverkaufs erreicht hat, seine Miete bis zum vertraglichen Ende (nach meiner Rechnung noch insgesamt etwa 65 Mio. €) hat er damit keineswegs im Sack. Ich wage zu prophezeien, dass es nur eine Frage kurzer Zeit ist und das Spielergebnis lautet: Mutschler ist tot.

Gegenwärtig ist bei Möbel Mutschler allerdings Highlife wie bei einem Räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe. Die Besucher strömen nur so hinein. Und das alles ohne Werbung! Wie kann das sein?

Ja, so sind die Verbraucher halt. Es hat sich herumgesprochen, dass ein großer Möbler in Not ist. Also lässt sich da vielleicht ein Schnäppchen machen? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Kann man denn tatsächlich jetzt bei Mutschler ein Schnäppchen machen? Meine Antwort: Nur dann, wenn man nach dem cleveren 5-Schritte-Möbeldeal vorgeht, siehe Clever Möbel kaufen.

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"90,6% aller Möbelkäufer:innen zahlen zu viel, weil Sie diese 9 Tricks der Händler nicht kennen." Mehr erfahren...


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