Anzahlung beim Möbelkauf? Ich bin doch nicht doof!
Die beim Möbelkauf vom Händler stets geforderte – und von den meisten Möbelkäufern ohne Murren akzeptierte – Anzahlung (Leistung ohne Gegenleistung) stört mich in diesen Zeiten besonders.
Da war ich doch kürzlich mit einem Fernsehteam von SAT1 / Akte unterwegs. Ich sollte denen mal vorführen, wie man clever Möbel kauft.
Eine Polstergarnitur in Leder war das Objekt der Begierde. Wir kamen mit der Verkäuferin und der Filialleiterin letztlich zu einem wie mir schien realistischen Preis – einiges unter dem, was das Möbelhaus auf dem Preisschild ausgewiesen hatte.
Dann sagte ich spontan: „Ich kaufe. Aber ohne Anzahlung!“
„Nein“, protestierten die beiden Damen, „eine Anzahlung ist bei uns üblich und 10% müssen es mindestens sein.“
„Na gut, aber nur gegen Bankbürgschaft“, sagte ich, obwohl ich gar nicht wusste, ob die Bank, die hinter dieser Polstermöbelkette steht, nicht vom Bundesfinanzminister zum Durchhalten gepäppelt werden muss und deshalb zu Bürgschaften überhaupt fähig war. Die Damen – übrigens beide sehr charmant – sahen sich zunächst perplex an.
„Bankbürgschaft? Ist bei uns nicht üblich“, meinten sie, „denn bei der Größe unserer Handelskette kann dem Käufer nichts passieren.“
Aber dann wollten sie doch mit der Zentrale telefonieren. Ich ließ es gut sein und gab mich als Testkäufer zu erkennen. Die Sache hätte nämlich keinen weiteren Erkenntnisvorteil mehr gebracht. Zumal ich aus zuverlässiger Quelle weiß, dass dieser Filialist seine Ware auch nicht ohne Sicherheiten einkaufen kann. Er muss Bank-Garantien für das Delcredere stellen.
Aber ich als Möbelkäufer soll vorab Geld ohne Sicherheit hinblättern? Und das in diesen prekären Zeiten, in denen ich vielleicht weder die gekauften Polstermöbel noch mein Geld je zu Gesicht bekommen werde? Ich bin doch nicht doof.