Preistreiberei perfekt kaschiert
Selbst auf die Gefahr hin, dass es Sie langweilt, weil ich es im Beitrag Wie fühlen Sie den Möbelpreis? schon mal brachte, drängt es mich, nochmals einen Blick – besser Durchblick – auf die Möbelpreise zu werfen. Denn es ist deutlicher geworden, was im laufenden Jahr geschah und was Anfang 2007 geschehen wird.
Die Medien trommeln es inzwischen laut hinaus, dass im Lande richtige Kauflust herrsche. Vielleicht ist das tatsächlich so. Vielleicht verspüren auch Sie persönlich so etwas. Vielleicht haben Sie sich dem Kaufdrang bereits hingegeben. Vielleicht wurden Sie dabei geschubst mit dem Argument: Mit der Mehrwertsteuererhöhung wird alles teurer – nur noch jetzt könne man sparen.
Genau das war das Kalkül der Möbler und es ging auf. Auf die Hamstermentalität der Verbraucher ist eben Verlass. So treibt es in diesen Tagen immer mehr Kunden in die Möbelhäuser.
Dass bereits im Frühsommer dieses Jahres die Möbelpreise hochgeschraubt wurden, hat kaum einer bemerkt. Rabattaktionen haben alles schön verschleiert. Ich schätze, dass die Möbelpreise netto seit Jahresanfang 2006 im Schnitt um 5% hoch gepusht wurden.
Und jetzt kommt die Möbelindustrie, das sind die Hersteller und Zulieferer. Sie möchten auch etwas abbekommen von dem, was die Möbelkäufer so alles bezahlen. Ihre Forderung: Der Handel möge das Mehrgeld bitte weiterreichen. Und sie haben gute Argumente. Sie verweisen auf den teilweise enormen Preisanstieg bei den Ausgangsmaterialien, wie Rohöl, Holz, Stahl und Glas.
Die Hersteller von Kastenmöbeln zum Beispiel wollen 8% mehr, die Polsterer verlangen 5% Aufschlag, die Küchenmöbel-Produzenten ebenso.
In dem Moment, in dem sich der Handel diesem Verlangen nicht mehr entziehen kann, wird eine neue Preiswelle in Richtung Verbraucherstrand gespült. Mit perfektem Timing, nämlich zum Jahreswechsel 2006/2007. „Teilweise Weitergabe der Steuererhöhung“, „Anhebung der Herstellerpreise“, so wird es tönen, damit der Möbelkäufer realisiert, warum er nass werden muss.
Es wird aber auch pfiffige Möbler geben, welche die Situation anders nutzen. Sie werden sich als die Guten darstellen, die nur das Beste des Möbelkäufers im Sinne haben – was in gewisser Hinsicht ja auch stimmt, denn das Beste, das Geld, haben wir. Sie werden mit Sprüchen werben wie: „Unser Preis bleibt gleich. Die höheren Steuern übernehmen wir. Kommen Sie und kaufen Sie zum Preis von 2006.“
Und hinter vorgehaltener Hand flüstern sie sich zu: „Lass gut sein, die Marge reicht erst einmal. Sonst müssen wir zu viele Steuern nachzahlen.“
Liebe Möbelkäufer, wenn wir auch zuerst einmal nass werden sollten, wir werden uns wieder abtrocknen. Und zwar mit der cleveren Strategie des 5-Schritte-Möbeldeals aus dem Ratgeber Clever Möbel kaufen.
TV-Möbelexperte Heinz G. Günther warnt:
"90,6% aller Möbelkäufer:innen zahlen zu viel, weil Sie diese 9 Tricks der Händler nicht kennen." Mehr erfahren...