Möbel verstauben im Laden: Warum kauft sie denn keiner?

Oft schon keimte in den letzten Jahren bei den Möblern die Hoffnung auf: „Endlich ist es so weit. Der Verbraucher hat wieder Lust auf Möbel!“

Nichts da. Auch diesmal nicht. Wer nicht unbedingt Möbel braucht, der kauft auch keine. Experten liefern am laufenden Band Erklärungen für die Kaufverweigerung.

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

Hier einige Beispiele:

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) führt die Möbelflaute auf den rasanten Anstieg der Energiepreise zurück. Was man bei Heizöl und Benzin mehr bezahlen müsse, könne man zwangsläufig nur bei den langlebigen Gebrauchsgütern einsparen. Möbel zählen da ganz vorne mit.

Für die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) Nürnberg sind es nicht nur die gestiegenen Rohstoffpreise, die zur Kaufzurückhaltung führen. Der Verbraucher glaube einfach nicht daran, dass die deutsche Wirtschaft genug eigene Kraft habe, einen nachhaltigen Aufschwung in Gang zu setzen. Demnach wage er auch nicht zu hoffen, dass sich seine Einkommenssituation bessern werde. Die Krisen großer Firmen wie Karstadt-Quelle oder Opel verstärken die Befürchtungen.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband erklärt es mit Emnid. Das Meinungsforschungsinstitut fand heraus, dass auch künftig fast jeder Dritte weniger kaufen will. Aus Angst vor Arbeitslosigkeit und Einkommensverlusten. In dieser Lage schiebt er sein bisschen Geld lieber auf die Bankkonten. Banken, Sparkassen und Bausparkassen sind – wie grotesk – äußerst happy.

Wer nun meint, die Möbelbranche werde den Kunden endlich zum König machen und ihm ein tolles Kauferlebnis einschließlich Preiswunder verschaffen, sieht das zu arglos. Im Gegenteil: Möbelkäufer, die sich schlau gemacht haben, merken ganz brutal, dass sie höllisch aufpassen müssen, wenn sie nicht gnadenlos gerupft werden wollen.

Übrigens: Meine Aussage in der Überschrift „Möbel verstauben im Laden“ ist nur symbolisch gemeint. Aus der Sicht des Möblers gilt das Gegenteil: Wenn Möbelmodelle „sich drehen“, das heißt ständig gekauft werden und demnach Umsatz bringen, müssen sie als Musterstück möglichst lange stehen bleiben. Denn ist das Stück erst weg, sieht es und kauft es niemand mehr. Und Nachschub dauert.

Er dauert deshalb, weil industriell gefertigte Möbel meistens nicht auf Vorrat produziert werden. Ausnahme: Mitnahmemöbel oder beispielsweise Aktionsmöbel für Tchibo oder Aldi, der bei einer Non-Food-Aktion bekanntlich für jede Filiale etwa 10 Stück Aktionsware ordert. Genau genommen ist das aber Vorrat des Discounters, nicht Vorrat des Herstellers. Alles in allem bleibt es dabei: Die Möbelindustrie produziert weitgehend nur auf (Nach)Bestellung.

Das erklärt auch, warum selbst in einer Flaute die Lieferzeiten immer noch zu lang sind. Es erklärt, aber es rechtfertigt nicht.

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