Möbel-Auktionen: Tricks bei der eBay-Händlerbewertung?
Kein Möbelhaus ist in der Lage, so viele Stücke auszustellen, wie sie im Internet der Online-Marktplatz eBay virtuell darbietet. Dabei lasse ich die Einzelstücke privater Verkäufer außer Acht. Nein, ich meine nur die fabrikneue Ware jeder Herkunft, die professionelle Händler bei den Möbel-Auktionen anbieten.
Der Internetmöbelhandel hat trotz Wirtschaftsflaute mächtig zugenommen. Ich erwarte, dass er weiterhin boomt. Offensichtlich bereitet das Ersteigern per Klick besonderes Vergnügen.
Trotz Lustgewinn: Zunächst ist der Internetkäufer misstrauisch. Also gilt es, Vertrauen aufzubauen. eBay macht das mit der Rubrik „Angaben zum Verkäufer“, die bei jedem Aufruf einer Ware auf dem Bildschirm erscheint. Da steht zum Beispiel:
- Bewertungen: 477
- Positive Bewertungen: 99,6%
- Angemeldet seit 07.05.2002, Land: Deutschland
Das bedeutet: 477 Kunden haben den Verkäufer nach der Abwicklung der Auktion bewertet. 99,6% davon lobten das Geschäft. Toll. Auf diesen Händler wird man sich wohl verlassen können!
Nicht unbedingt. Ausgerechnet die Postbank war es, die meines Wissens als erste darauf hinwies, dass die Händlerbewertung beim Online-Auktionshaus mit Vorsicht zu genießen ist (Mitteldeutscher Rundfunk, MDR Ratgeber-Newsletter vom 23.12.2002).
Manche Anbieter tricksen das Bewertungssystem aus. Eine Zeit lang verkaufen sie billiges Zeug besonders billig. Beispielsweise machen sie Auktionen mit 1,00 € als Anfangsgebot. Wer den Zuschlag erhält, wird außerdem noch besonders hofiert, um ihn zu veranlassen, eine positive Meldung an das Bewertungssystem zu senden.
Das gibt Bewertungspunkte. Wenn sie genug davon haben, ändern sie ihr Angebot. Jetzt erscheint höherwertigere Ware zu Festpreisen, die gelinde gesagt überteuert ist. Ehe sich die Käufer darüber beschweren und daraufhin die Bewertungen absacken, ist der Reibach gemacht.
Anderen findigen Verkäufern ist dieses Vorgehen zu mühevoll. Sie erschleichen sich ihre hohen Bewertungen nicht erst beim Verkaufen, sondern bereits beim Bieten. Sie spekulieren darauf, dass viele Bieter ein spezielles Angebot haben möchten und es per Kontaktmail anfordern. Dieses wird dann ins Netz gestellt.
Bei dessen Aufruf verändert ein unsichtbar angehängter kleiner Programmcode automatisch die offizielle Verkäuferbewertung ganz nach Belieben. Fragen Sie mich bitte nicht, wie das im Einzelnen abläuft. Ich bin kein Fachmann. Aber Fachleute haben diese Masche entdeckt (Fachzeitschrift PC Welt laut MDR Ratgeber-Newsletter vom 26.01.2004).
Heißt das nun, Finger weg von Möbel-Auktionen im Internet?
Keineswegs. Der clevere Möbelkauf im Internet ist längst erprobt. Viele meiner Leser praktizieren ihn ohne Probleme. Sie bestätigten mir, dass die Strategie des 5-Schritte-Möbeldeals auch im Web bzw. bei Möbel-Auktionen aufgeht, siehe Clever Möbel kaufen.
Und was das Vertrauen angeht, da gibt es eine bewährte, vertrauensbildende Maßnahme: Lieferung ohne Anzahlung oder Vorauszahlung. Geht der Internethändler darauf nicht ein, ist er nicht unser Partner.
TV-Möbelexperte Heinz G. Günther warnt:
"90,6% aller Möbelkäufer:innen zahlen zu viel, weil Sie diese 9 Tricks der Händler nicht kennen." Mehr erfahren...
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