Nähte bei Polstermöbeln

Karl Kaas schrieb mir:

Heinz G. GüntherOlaf GüntherDie Autoren: Die Möbel-Experten Heinz G. und Olaf Günther, bekannt aus über 30 TV-Reportagen in RTL, SAT1 und ARD.

„Betreff: Nähte beim Polstermöbel

Wir haben einen 3-Sitzer mit Synthetik-Bezug und Nähten zwischen den Sitzflächen (ca. 2.000-€-Klasse, eigentlich recht stabil). Leider sind die Nähte durch die dauernde Belastung auseinander gezogen und nun an den Einstichstellen aufgerissen.

Ich weiß nicht, ob dies ein seltener Fall ist, aber meine Frage wäre: Gibt es Chancen für den Käufer, Verarbeitung und Haltbarkeit solch stark belasteter Nähte zu erkennen bzw. zu testen? Der Stoff ist ansonsten, auch nach 3 Jahren, noch recht wenig verschlissen.“

Meine Antwort:

Hallo Herr Kaas, aufgerissene Nähte bei Polstern sind leider keine Seltenheit. Man kann die Haltbarkeit der Nähte testen, indem man die Sitzbelastung simuliert. Man legt beide Daumen rechts und links neben die Naht auf den Stoff (oder Leder) und zieht die Hände unter Druck auf die Polsterung langsam auseinander. Jetzt werden die Nadelstiche sichtbar. Der Stichabstand ist wichtig. Enge Stiche sind besser belastbar.

Aber auch die Reißfestigkeit des Bezugs entscheidet mit. Sie können ja so lange und fest ziehen, bis Sie annähernd(!) an die Reißgrenze kommen. Bei Spitzenqualität in Verarbeitung und Material werden Sie diese Grenze auch mit Kraftanstrengung kaum erreichen.

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